Die SPD im Nordpfälzer Land

Da sind wir daheim

Bundesdrogenbeauftragte Sabine Bätzing in Rockenhausen

Veröffentlicht am 27.04.2009 in Veranstaltungen
 

27.04.2009 Sabine Bätzing, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, war heute zu Gast in Rockenhausen. Auf Einladung von Gustav Herzog referierte sie zusammen mit Hubert Prügel (Staatsanwalt und Präventionsexperte) und Beate Reich (Staatssekretärin im Justizministerium) zum Thema JUGEND SUCHT HILFE.
Unser Bericht:
Die Zuhörer im vollbesetzten großen Saal der Donnersberghalle merken sofort, da sitzt eine Referentin, die mit Nachdruck und Fachkenntnis überzeugt.
„Das Einstiegsalter sinkt und das sollte uns alarmieren“, sagt Bätzing. Wie verhindern wir, dass sich unsere Kinder ins Koma trinken? Zum einen muss das Jugendschutzgesetz tatsächlich auch angewendet werden. Testkäufer sieht sie als eine Möglichkeit, den unerlaubten Verkauf von Alkohol einzudämmen. Sabine Bätzing hebt aber auch die Vorbildrolle hervor, die Erwachsene gewollt oder ungewollt für die Jugend haben. „Jeder von uns steht in der Verantwortung gegenüber Jugendlichen“, erklärte Bätzing. Auch die Politik nimmt sie in die Pflicht: „Welche Alternativen bieten wir jungen Menschen? Haben wir vor Ort Jugendeinrichtungen und Jugendzentren, geben wir unseren Vereinen Unterstützung oder haben die Jugendlichen nur die Bushaltestelle als Treffpunkt.“

Sabine Bätzing spricht die Lehrer unter den Gästen an; die Schulen haben eine wichtige Rolle, die Präventionsmaßnahmen müssen früh beginnen: „Die Kinder stark machen!“
Ein wichtiges Ziel, damit es gar nicht so weit kommt, wie die nächste Referentin Beate Reich schildert. Die Staatssekretärin erläutert die Drogenproblematik aus der Sicht des Justizministeriums. Unter anderem informiert sie über suchtgefährdete und süchtige Gefangene im rheinland-pfälzischen Strafvollzug. „Wir wollen die Voraussetzungen schaffen, dass junge Gefangene den Ausstieg aus der Droge schaffen.“ Nur so hat die Resozialisierung eine Chance.
Hubert Prügel erläutert die Möglichkeiten der Suchtprävention an Schulen. Er hat in seiner Tätigkeit immer wieder nach Wegen gesucht, praktische Hilfe bei den Präventionsprojekten zu geben. Er weist besonders auf das Projekt „Klasse 2000“ hin, das bundesweit größte Programm zur Gesundheitsförderung, Sucht- und Gewaltvorbeugung in der Grundschule. Prügel sieht in der Rolle des „Suchtpräventers“ einen Meilenstein für eine erfolgreiche Drogenpolitik.

Nicht nur Alkohol und Nikotin, sondern auch „stofflose Drogen“ waren ein Thema. Beispielsweise die Droge der Zukunft, das Internet. Dieses Thema beschäftigt die Experten mehr und mehr.
Nach den Referaten wurde von der Möglichkeit bei den anwesenden ExpertInnen nachzufragen, ausgiebig Gebrauch gemacht. Über eine Stunde wurden persönliche und allgemeine Anliegen kompetent beantwortet. Besonders hervorzuheben ist hier die Vertreterin der Anonymen Alkoholiker, die auch anbot, in den Schulen über ihrer eigene Erfahrungen mit der Droge Alkohol zu erzählen.

Gustav Herzog, der dem „Hausherrn“ Karl-Heinz Seebald dankte, ist ebenfalls ein herzliches Dankeschön zu sagen. Es ist wichtig für unsere Region, immer wieder Informationen aus „allerersten Händen“ zu bekommen und diese Veranstaltung war ein überzeugendes Beispiel dafür.

(cu)

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